BÜCHER (Auswahl)

  • 1989 Das gestochene Wort (Verlag P. Renner München); vergriffen
  • 1992 Das Hirnrad (Haymon Verlag Innsbruck ISBN 3-85218-113-5), in Blech und Leder gebunden, vergriffen
    blech
  • haymonverlaghintergrund
    50 bücher aus 25 jahren

    Heinz D. Heisl
    Das Hirnrad



    ISBN 978-3-85218-113-4, 128 Seiten
    zahlreiche Abbildungen
    Dieser Titel ist vergriffen, Restexemplare auf Anfrage

    Haymon Verlag 1992

    Es hatte sich schnell herumgesprochen bei den einschlägig interessierten Verlagsleuten auf der
    Frankfurter Buchmesse 1992, dass der kleine Tiroler Haymon Verlag wieder einmal mit etwas
    ganz Besonderem aufwarten konnte. Und so hatte das Team am Stand regen Besuch von
    Lektoren, Grafiker und Hersteller der "Konkurrenz", die so ein Buch auch gerne einmal gemacht
    hätten: Gemeint ist "Das Hirnrad" von Heinz Dieter Heisl, ein Newcomer in der Szene, ein Autor
    von sprachspielerischen, oft skurrilen Texten, hintersinnigen Gedichten außerhalb jeder Norm,
    wie sie einst die Dadaisten oder die Wiener Schule produziert hatten, ein Schwitters, ein Rühm
    und andere, dabei aber durchaus eigenständig, kurz und gut: bemerkenswert.
    Damit aber nicht genug, war das alles grafisch abwechslungsreich, aufwändig, den jeweiligen Text
    unterstützend oder konterkarierend gestaltet, in Blei gesetzt, auf verschiedenen Papieren in der
    Handpresse hergestellt - und als Höhepunkt und Blickfang zwischen Metallplatten gebunden,
    vorne eine Radgrafik, Stück für Stück mit dem Schweißapparat eingebrannt. Ein Buchkunstwerk!
    Dass es in Hall bei Innsbruck einen interessanten jungen Autor gebe, der neben seinem Brotberuf
    als Dentist ganz außergewöhnliche Texte schreibe und sie exzellent vortrage, darauf haben
    Gerald Nitsche und Raoul Schrott, die vier Jahre vorher mit ihrem ersten Dada-Buch Aufsehen
    erregt hatten, den Haymon-Verleger aufmerksam gemacht. Der war froh über den Tipp und stieg
    dann auch gleich auf Heisls Idee von einem Buch der anderen Art ein. Der mit Heisl befreundete
    Vorarlberger Künstler Paul Renner wurde zur Mitarbeit gewonnen, das Projekt entwickelte sich in
    den Köpfen und auf dem Papier. Als dann noch die Texte ausgewählt, ausgefeilt und in Kapitel
    eingeteilt, die Spezialisten für die einzelnen Phasen der unkonventionellen Herstellung gesucht
    und gefunden waren, konnte der Druck beginnen.
    "Das alles zusammen einen schönen Patzen Geld kosten würde, war mir klar", blickt Verleger
    Michael Forcher zurück, "aber womit soll ein kleiner Verlag Aufmerksamkeit erregen, wenn nicht
    mit solchen Büchern. So kann man am schnellsten den Ruf erwerben, ein besonderer Verlag zu
    sein, den zu beobachten sich lohnt. Image-Werbung hat man früher gesagt. Positionierung der
    Marke Haymon würde man heute sagen." Aber es war mehr als das: Heisl war ein interessanter
    Autor, seine Arbeit in der Tradition avancierter Literatur passte ins Konzept des Haymon-
    Literaturprogramms. Und schöne Bücher zu machen, immer wieder einmal ausgesprochene
    Gesamtkunstwerke, gehörte auch ins Konzept. Heisl war dafür ein wichtiger Ideenbringer. Wie er
    mit seinen nächsten Büchern bewies: Denn auf das Metallbuch folgte das zwischen Granitplatten
    gebundene Steinbuch "Die Psalmen" und "Das zerbrochene Wort", dessen Buchdeckel aus
    Holzrahmen mit Leinwandbespannung bestanden. Die drei Buchkunstwerke erschienen jeweils in
    ganz kleiner Auflage (250-300 Stück, nummeriert und signiert), hatten entsprechende Preise, die
    zumindest die Nettokosten zum Großteil hereinspielten, wenn auch nichts zu verdienen war, und
    waren bald gänzlich vergriffen. Heute kosten sie dem Sammler, der irgendwo eines erwerben
    kann, ein Vielfaches.
    Erst nach dieser phantasie- und kunstvollen Trilogie gab es das erste "normale" Heisl-Buch, "die
    sprach zeit losen" (1996), dann „das oraltorium. wortschläge für radsuchende" (1998), „die
    paradoxien des herrn guadalcanal“ (2000) - beide wieder in außergewöhnlicher Gestaltung - und
    die Eisenbahngeschickten „Wohin ich schon immer einmal wollte" (2005).
    Heisl ist natürlich längst kein Geheimtipp mehr, sondern hat treue und begeisterte Leser und ist
    in Literatenkreisen weitum bekannt, selbst in New York und in Japan. Literarisch hat er sich
    weiterentwickelt, entdeckte seine erzählerische Begabung, die er virtuos mit eigenwilligem
    Sprachgebrauch verbindet, erfindet Geschichten um Geschichten, deren Skurrilität und verquere
    Logik immer wieder frappant an manche seiner allerersten Gedichtschöpfungen erinnern.
    • 1993 Das zerbrochene Wort (Haymon Verlag Innsbruck ISBN 3-85218-151-8), in Leinen und Holzrahmen gebunden, vergriffen leinwandbuch-def
    • 1994 Die Psalmen (Haymon Verlag Innsbruck ISBN 3-85218-181-X) in Schiefer gebunden, vergriffen
      def-steinbuch
    • 1996 Sprachzeitlosen (Haymon Verlag Innsbruck ISBN 3-85218-213-1)
    • 1998 Das Oraltorium - Radschläge für Wortsuchende (Haymon Verlag Innsbruck ISBN 3-85218-279-4)
      oral
    • 2000 Die Paradoxien des Herrn Guadalcanal (Haymon
      Verlag; Innsbruck ISBN 3-85218-336-7)
    • 2000 Der Augensee (Edition Fundamental Köln)
    • 2004 Rom An 15:15 von Yamamuro Nobutaka (Hiotoshubashi Universität Tokio ISBN4-88202-884-0) ins Japanische übersetzter erster Roman; Sairyuusha.cop.jp. (auf Deutsch bislang noch nicht erschienen).
    • 2005 Wohin ich schon immer einmal wollte; EISENBAHNGESCHICHTEN (Haymon-Verlag Innsbruck)









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